Fahranfänger
Dass Fahranfänger gleich eine Kfz-Versicherung abschließen, ist vermutlich die Ausnahme. In der Regel nutzen Führerscheinneulinge den Wagen von Papa oder Mama. Der erste eigene fahrbare Untersatz kommt dann etwas später. Genau auf diese Zielgruppe hat es die Branche jetzt offenbar abgesehen. Gleich zwei Unternehmen bieten Policen für Zusatzfahrer – mit Fokus auf Anfänger.
Die Familienfahrer-Police
Das Produkt der Württembergischen Versicherung nennt sich Familienfahrer-Police. Sie richtet sich in erster Linie an junge Leute. Vorteil: Der Vertrag ermöglicht es den Kunden, mit allen Autos der Familie zu fahren. Voraussetzung ist, dass zumindest für eines dieser Fahrzeuge eine Kfz-Versicherung der Württembergischen abgeschlossen wurde.
Mit der Police haben Fahranfänger die Möglichkeit, sich einen eigenen Schadenfreiheitsrabatt bis zur Schadenfreiheitsklasse 10 aufzubauen. Diese Einstufung gilt dann später, wenn man sich ein Auto kauft und es bei der Württembergischen versichert. Ob sich die SF-Klasse auch auf die Kfz-Versicherungen anderer Gesellschaften übertragen lässt oder zumindest teilweise angerechnet wird, muss vorab geklärt werden.
Zusatzfahrer-Angebot
Etwas enger gefasst ist das Angebot der R+V. Für 289 Euro gibt es gewissermaßen eine Flatrate. Fahranfänger (und andere Zusatzfahrer) dürfen dann jedes Auto fahren, dass über die R+V-Gruppe versichert ist. Das sind die R+V Allgemeine sowie die Tochtergesellschaften KRAVAG und Condor. Besteht bereits eine Autoversicherung bei einem dieser Unternehmen, dürfen über die Police bis zu drei Zusatzfahrer eingetragen werden – immer vorausgesetzt, „dass der Kreis der berechtigten Fahrer im Vertrag nicht aufgrund einer Sondereinstufung eingeschränkt ist“.
Als Zusatzfahrer kommen nicht nur Familienmitglieder infrage. Auch jede andere Person kann in die Kfz-Versicherung aufgenommen werden. Das ist ideal, wenn zum Beispiel Au-Pair-Mädchen oder Studenten mit im Haus wohnen und die Fahrzeuge der Familie nutzen wollen. Die R+V bietet bei diesem Vertrag ebenfalls die Option, dass sich die Zusatzfahrer erste Sporen verdienen. Sie erhalten beim eigenen Vertrag „eine Sondereinstufung in die günstige Schadenfreiheitsklasse 5“. Dabei ist es unerheblich, wie oft oder wie lange sie mit den anderen Fahrzeugen unterwegs waren.